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Fachkräftestrategie Pflege RLP 2025

Die Herausforderungen in der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung der Menschen in Rheinland-Pfalz verändern sich mit dem demografischen Wandel. In allen Versorgungsbereichen werden zunehmend mehr Pflegekräfte gebraucht. In Rheinland-Pfalz gab es im Jahr 2021 insgesamt rund 241.000 pflegebedürftige Menschen, im Jahr 2035 wird mit einer Zunahme von 16 Prozent auf dann 280.000 Pflegebedürftigen gerechnet.

Es ist erwiesenermaßen eine der zentralen gesellschaftspolitischen Zielsetzung, heute und in der Zukunft eine gute und professionelle pflegerische und medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger zu sichern. Dieser Herausforderung stelle ich mich gemeinsam mit unseren rheinland-pfälzischen Partnerinnen und Partnern im Gesundheitswesen und der Pflege.

Zu guten Beschäftigungsbedingungen in der Pflege gehört, dass ausreichend und fachlich qualifiziertes Pflegepersonal in den Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern arbeitet. Unsere Erfahrungen zeigen, dass allein über die Steigerung der Ausbildungszahlen in den Pflegeberufen zukünftig diese Nachfrage nicht mehr zu decken ist.

Es bedarf vielmehr kontinuierlicher Anstrengungen in der Fachkräftegewinnung und Fachkräftequalifizierung sowie in der Bindung von Fachkräften. Dazu zählt, das Potenzial der ausländischen Pflegekräfte stärker zu nutzen, verstärkter Bemühungen im Bereich der Qualifizierung von Beschäftigten in der Pflege und arbeitslosen Menschen, wie auch die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

In Anbetracht der stetigen Herausforderung, die Versorgung in Rheinland-Pfalz auch qualitativ weiterzuentwickeln, bin ich fest davon überzeugt, dass die Digitalisierung und neue Innovationen in der Pflege zukunftsweisende Beiträge zur Entlastung und Unterstützung der Pflege leisten können.

Mit der „Fachkräftestrategie Pflege Rheinland-Pfalz 2025“ führen wir gemeinsam mit unseren langjährigen Partnerinnen und Partnern des Gesundheitswesens und der Pflege in Rheinland-Pfalz unsere gemeinsamen Aktivitäten im Bereich der Fachkräftesicherung Pflege fort.

In den verschiedenen Fachkräfteinitiativen der vergangenen Jahre haben wir in der Pflege viel erreicht. Ich danke allen beteiligten Akteuren aus der Pflege und dem Gesundheitswesen für die gute Zusammenarbeit und die große Unterstützung.

Es gilt nun, die erfolgreichen Aktivitäten fortzusetzen und dabei auch neue Wege zu gehen. Rheinland-Pfalz stellt sich dieser Aufgabe. Ich bin der festen Überzeugung, dass auch die „Fachkräftestrategie Pflege Rheinland-Pfalz 2025“ einen wichtigen Beitrag dazu leisten wird, dass auch zukünftig die Menschen hier im Land sagen: „Hier bin ich gut versorgt.“

Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege 2.1, 2018 – 2024 (FQI Pflege 2.1)

Die Landesregierung hat die FQI Pflege 2.1 in enger Abstimmung mit den Projektpartnerinnen und Projektpartner des rheinland-pfälzischen Gesundheitswesens und der Pflege weiter entwickelt. Gemeinsam wollen wir die Digitalisierung in der Pflege voranbringen und die Pflegeausbildung weiter modernisieren.

Neben den fünf bestehenden Handlungsfeldern der FQI 2.0 haben wir die Vereinbarung für die FQI Pflege 2.1 um das sechste Handlungsfeld „Digitalisierung und neue Technologien in der Pflege“ erweitert. Mit dem neuen Handlungsfeld wollen wir die Potenziale digitaler Technologien in der Pflegeausbildung und im pflegerischen Alltag identifizieren und stärker nutzen, um die Beschäftigten in der Pflege zu entlasten. Wir wollen mit Hilfe der Digitalisierung die Aus- und Weiterbildung in der Pflege durch neue Methoden und Techniken weiterentwickeln.

Wir wollen ebenfalls das Berufsfeld der Pflege durch neue Kompetenzen und Tätigkeiten stärken. Das Berufsfeld der Pflege hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Wir möchten dass Pflegefachpersonen ihre vielfältigen Kompetenzen und Fähigkeiten noch besser bei der Versorgung von Patientinnen und Patienten einbringen können. Für eine zukunftsorientierte Berufsfeldentwicklung haben wir die pflegerischen Vorbehaltsaufgaben und die selbstständige Ausübung heilkundlicher Tätigkeiten als neues Ziel mit in die Vereinbarung der FQI Pflege 2.1 aufgenommen.

Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege 2.0 – 2018 bis 2022

Mit der Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege 2.0 hat die Landesregierung mit ihren Partnerinnen und Partnern aus dem Gesundheitswesen und der Pflege in Rheinland-Pfalz gemeinsame Ziele und konkrete Maßnahmen zur Fachkräftesicherung vereinbart. Die gesamte Vereinbarung können Sie hier herunterladen.

Wir wollen an die Erfolge der vorherigen Initiative anknüpfen, durch deren Maßnahmen wir beispielsweise die prognostizierte Fachkräftelücke für das Jahr 2015 um 65 Prozent von 5.367 auf rund 1.900 reduzieren konnten. Wir wollen aber auch neue Impulse setzen und uns verstärkt den Beschäftigungs- und Rahmenbedingungen in der Pflege widmen. Dies ist notwendig, damit wir nicht nur neue Pflegekräfte gewinnen können, sondern diese auch lange den Beruf ausüben wollen und können.

Handlungsfelder

Die „Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege 2.0 – 2018 bis 2022“ besteht insgesamt aus fünf Handlungsfeldern:

  1. Zukunftsorientierte Formen von Ausbildung, Studium und Weiterbildung in der Pflege,
  2. Weiterentwicklung und Rahmenbedingungen der Pflegeberufe,
  3. Attraktive Beschäftigungsbedingungen in der Pflege,
  4. Integration ausländischer Pflegekräfte und
  5. Öffentlichkeitsarbeit.

Gemeinsame Erklärung zur FQI Pflege 2.0

Wir, die Akteure der Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege 2.0 (FQI Pflege 2.0), streben gemeinsam an, auch zukünftig eine menschenwürdige und qualitativ hochwertige pflegerische und medizinische Versorgung in Rheinland-Pfalz vorzuhalten und weiterzuentwickeln. Um dies sicherzustellen und zu ermöglichen, sind qualifizierte Pflegekräfte in ausreichender Zahl unverzichtbar. Gemeinsam wollen wir dem Fachkräfteengpass in den Pflegeberufen entgegenwirken und unsere Bemühungen zur Verbesserung der Fachkräftesituation weiter verstärken.

Wir werden deshalb unsere Aktivitäten für die Jahre 2018 bis 2022 in der neuen FQI Pflege 2.0 fortführen und erneuern. Dabei lassen wir uns von der gemeinsamen Überzeugung leiten, dass die Pflegekräfte einen unschätzbaren Beitrag für unsere Gesellschaft leisten und das Berufsfeld Pflege als Wirtschaftsfaktor und Beschäftigungsmotor weiter an Bedeutung gewinnen wird. Es gilt somit, den Pflegeberuf weiter aufzuwerten. Diesem Stellenwert entsprechend, wollen wir den Menschen, die in der Pflege arbeiten oder sich für eine Arbeit in der Pflege interessieren, eine zukunftsfähige Qualifikation, gute Verdienstperspektiven und attraktive Rahmenbedingungen bei hohem Qualitätsanspruch bieten.

Gemeinsam haben wir uns in 22 Teilhandlungsfeldern und 81 Einzelmaßnahmen auf Ziele und Maßnahmen verständigt, die es in den folgenden Jahren zu erreichen bzw. umzusetzen gilt. Wir sind uns dabei unserer Verantwortung bewusst und werden uns an unseren Zusagen messen lassen. Unter Ausschöpfung der uns zur Verfügung stehenden fachlichen, rechtlichen und finanziellen Handlungsspielräume werden wir die Vereinbarungen der FQI Pflege 2.0 bis Ende des Jahres 2022 gemeinsam umsetzen. Nach dem Abschluss der Initiative werden wir die Ergebnisse evaluieren, in einem Fachkräftegipfel Bilanz ziehen und die Ergebnisse der breiten Öffentlichkeit vorstellen.